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Dezember 2019

Dezember 19

Tage zwischen den Jahren

Ruhe im Inneren,
Ruhe im Äusseren.
Wieder Atem holen lernen,
das ist es.

Christian Morgenstern

Das Gedicht von Christian Morgenstern beschreibt in wenigen Worten meinen Dezember. Reflexion ist für mich während des ganzen Jahres ein Thema. Im Dezember jedoch besonders, da sich dieser Monat hervorragend für eine Rückschau ereignet. Eine Rückschau ist für mich gleichzeitig auch eine Vorausschau.

Ich möchte verstehen und mir bewusst machen, was ich im vergangenen Jahr alles geschafft habe, wie ich mich weiter entwickelt habe und wer oder was mich dabei unterstützt hat. Das Verständnis über das vergangene Jahr macht mich stark für das Neue Jahr.

Oh du fröhliche, oh du...

Der Dezember hat gut begonnen:
Die Teilnehmerinnen der Ausbildung in Reinkarnationstherapie haben erfolgreich ihr letztes Modul abgeschlossen. Es freut mich immer, wenn ich sehe, dass ich die Teilnehmerinnen von der Reinkarnationstherapie begeistern konnte. Dass gut ausgebildete Therapeuten diese faszinierende Therapiemethode kompetent anbieten können. Es ist auch immer ein bisschen Wehmut damit verknüpft, denn mit diesen intensiven Ausbildungstagen kommen wir uns näher und lernen uns besser kennen. Dennoch, ich durfte eine tolle Klasse begleiten und wünsche ihnen viel Erfolg auf ihrem weiteren Weg.

Ein Kurs geht zu Ende, ein neuer beginnt: das Einführungsseminar in Hypnose. Das Einführungsseminar ist sehr komplex und vielschichtig. Vordergründig steht das üben und direkte Erleben. Selbstverständlich wird das Ganze von Theorie untermauert. Die TeilnehmerInnen bringen unterschiedliches Vorwissen mit, einige wissen schon etwas über Hypnose, während andere die Hypnose von Grund auf lernen müssen. Im Einführungsseminar geht es darum, die eigene Trance und Trancestimme zu finden, Gedanken und Geräusche mit einzubeziehen, herauszufinden wie wir mit dem Unterbewusstsein sprechen möchten, ob direkt in Methaphern oder Aufforderungen, oder indirekt wie Milton Erickson? Wir finden heraus, wie wir selbst eine angenehme Trance erleben würden, etc. So hatten wir zwei intensive Tage, mit viel Spass, Entdeckerlust und guten Erfahrungen. Die Offenheit und Neugierde der TeilnehmerInnen machten es mir einfach, sie für die Hypnose zu begeistern.

TeilnehmerInnen von der Parallelklasse haben mich auf die Idee gebracht, die bestehende Ausbildung zu erweitern, in dem ich eine Masterclass anbieten könnte. Die Idee gefällt mir, zumal mir die Ideen für weiterführende Hypnose-Tage nicht ausgehen. Ich habe schon ganz viele Ideen, Specials gewissermassen, mehr sei hier noch nicht verraten.

Ihr Kinderlein kommet...

und sie kamen:
Das war einfach nur toll: unsere beiden Enkel Hanna und Juri kamen für zwei Tage mit ihrem Papi (unser Sohn) zu uns. Das Wetter war grauslig, so beschlossen wir, ins Technorama (das nachfolgende Bildmaterial habe ich von der Webseite www.technorama entnommen.) zu gehen. Für Grosse und Kleine total spannend. Es gibt da so vieles zu entdecken, zu erfahren, man kann ausprobieren, testen… es machte einfach Spass. Die Höhepunkte bildeten spektakuläre Vorführungen sowie spezielle Demonstrationen wie die Blitz-Arena und die Demo über Gase. Da waren wir bestimmt nicht zum letzten Mal.

Abends war dann wie immer, Geschichten erzählen angesagt. Davon bekommen sie nie genug…

Stille Nacht...

aber nicht nur:
Mit Dezember verknüpfe ich Winterzauber, Geschenke und vor allem die Vorfreude auf die Weihnachtstage. Eigentlich mag ich – ausser in der Weihnachtszeit - den Winter nicht. Aber ich mag Kerzenlicht, den Geschmack von Zimt, das gemütliche Einkuscheln in eine Decke, und ich mag die Zeit der Besinnlichkeit, der Reflektion und des Innehaltens. Ich fliehe vor dem Weihnachtsrummel, mache lieber Spaziergänge oder geniesse zu Hause das warme Licht von Kerzen. Ich bleibe auch von Weihnachtsmärkten fern, mit einer Ausnahme: Rapperswil. Zur Weihnachtszeit verwandelt sich die mittelalterliche Altstadt in Rapperswil in ein romantisches Weihnachtsdorf. Es gibt kulinarische Köstlichkeiten, Märchenerzähler für Kinder, Kerzenziehen und viele nette Ecken, wo man gemütlich einen Glühwein trinken kann.

Und dann war das Weihnachtskonzert. Über 30 Jahre habe ich als Sopranistin selbst mitgewirkt. Wir haben von Bachkantaten, Oratorien und Messen, bis hin zu Liebesliedern aus aller Welt, alles gesungen. Ein professioneller Chor mit einem professionellen Orchester. In der Weihnachtszeit steht dann auch das Weihnachtskonzert auf dem Programm. Wunderschöne Kompositionen für Soli, Chor und Orchester. Egal, wie das Konzert aufgebaut ist, das Lied „Stille Nacht“ wird immer aufgeführt. Weswegen auch immer, ich habe keine Ahnung, rührt mich dieses Lied zu Tränen. Jedes Mal, jedes Jahr, auch als ich noch selbst mit gesungen habe muss ich weinen.

Weihnachten ist für mich – unvernünftigerweise – doch auch mit schenken verbunden. Ich liebe es, andere zu beschenken und zu überraschen. Ich mag es aber auch, selbst überrascht zu werden. Wir haben in unserer Familie jedoch beschlossen, uns gegenseitig an Weihnachten keine Geschenke mehr zu machen – Enkelkinder sind dabei ausgenommen. Weihnachten hat für mich ganz viel mit Familie zu tun. Dass wir alle zusammen sein können, bedeutet mir sehr viel.

Wir waren für Heiligabend und dem Weihnachtstag bei Rahel und Dario (unsere jüngste Tochter und Schwiegersohn) eingeladen. Sie haben uns so fein bekocht und bewirtet, alles liebevoll hergerichtet, es war einfach richtig gemütlich. Am 25. kamen unser Sohn mit Frau und unseren Enkel dazu. Weihnachten mit der ganzen Familie zu feiern, was gibt es Schöneres?

Vom Himmel hoch da komm ich her...

vom Himmel nicht gerade, aber vom Berg:
Mit guten Freunden zwei Tage Auszeit auf der Schönhalden. 1500 m über dem (Nebel)Meer. Auf dem Plan waren Schneeschuhtouren, welche ich wegen Ergüssen in den Knien unmöglich machen konnte. Trotzdem, es war schön. Gute Gespräche, feines Essen in traumhafter Bergwelt. Ich liebe diesen Ort da droben, im Sommer wie im Winter. Es ist ein wunderbarer Ausgangspunkt für Bergtouren in einzigartiger Bergwelt.

O laufet ihr Hirten, lauft alle zugleich…

sie haben aber auch nicht meine Knie:
Gelaufen bin ich auch, respektive gejoggt. Anscheinend zu viel. Sehnenreizungen und Knieergüsse auf beiden Seiten haben mich zur Ruhe gezwungen. Die Knie schmerzten, nichts hat geholfen: die Beine hochlagern, Kälte, Medikamente… einfach nichts. Wir setzten uns schon mit der Frage auseinander, unsere geplante Burmareise, welche in ein paar Tagen beginnt, zu annullieren. Ich konnte nur mit grössten Schmerzen gehen, Stufen waren unmöglich. Ich war so was von frustriert.
Dann kam mir in den Sinn: in meiner Ausbildung in cranialer Osteopathie ist der Name „Liebscher&Bracht“ gefallen. Ich hatte das Buch (total vergessen). Sie stellen die These auf, dass bei Arthrose auf starke Medikamente oder OP verzichtet werden kann. Im Buch werden für jedes Gelenk tolle Übungen beschrieben. Das muss man sich nun vorstellen: über 10 Tage Schmerzen, nichts hat geholfen. Zweimal machte ich die Übungen, Dauer ca. 10 Minuten pro Mal – und ich konnte praktisch schmerzfrei gehen. Unglaublich. Ich habe, obwohl ich sehr beweglich bin, festgestellt, wie angespannt meine Oberschenkelmuskulatur war. Mit dem Lockern von dieser vergingen die Schmerzen. Tönt eigentlich logisch, jetzt im Nachhinein.

Kling, Glöcklein klingelingeling…

Es waren keine Glöcklein, sondern grosse Kuhglocken:
Morgens um fünf kommen sie: Die Silvester-Schellner. Es ist ein alter Brauch aus der Zeit der Raunächte, um mit den Schellen Unholde und böse Geister zu vertreiben. Ich liebe Brauchtum. Sofort bin ich ans Fenster gerannt, denn die Schellner gehen direkt vor unserem Haus durch. Kräftige Männer tragen mit einem Holzjoch je eine grosse Kuhglocke links und rechts. Unterstützt von Kindern sorgen sie durch die Gassen marschierend für ordentlichen Lärm. So wird das alte Jahr ausgeläutet.

Leise rieselt(e) der Schnee

Zum Glück nicht an diesem Tag:
da traumhaftes Sonnenwetter uns eine Winterwanderung ermöglichte, mit anschliessendem runterschlitteln. Es ist schon fast eine Tradition, dass wir mit Freunden von uns auf das Neue Jahr am 1. Januar anstossen. Da das Wetter optimal war, und es genügend Schnee hatte, sind wir in eine Hütte hoch gelaufen, und haben mit Weisswein draussen an der Sonne auf ein gutes Jahr 2020 angestossen.

Die anschliessende Schlittelfahrt war sehr lustig, obwohl wir anschliessend den Hintern ziemlich gespürt hatten, sind wir doch schlitteln nicht mehr so gewohnt. Und die Jüngsten sind wir auch nicht mehr.

 

Ich wünsche Ihnen für 2020 Gesundheit, Glück, Freude und Spass, Inspiration und Leichtigkeit, Erfolg und Zeit für Zeit!